Einer der zwei, drei Kanäle von Sant' Elena, die in den Park der Biennale münden. |
Der Stadtteil Sant' Elena, genau genommen eine Insel, liegt ganz im Osten von Venedig, dort, wo die Stadt wieder aufs Meer trifft, am Wasserweg nach Murano. Es ist nicht zu vergleichen mit dem flippig-chicen Dorsoduro, wo die Künstler wohnen. Auch nicht mit dem Durchlauf-Erhitzer San Marco, wo an manchen Tagen Gott-weiß-wieviele Venice-in-a-Day-Touristen durchgedrückt werden, von wem eigentlich? Nein, Sant' Elena ist 'was Ruhiges. Vor einer Woche, bei meinem ersten Landgang, war ich verblüfft:
Der Park im Süden zwischen Anlegestelle Sant' Elena und dem Wohnviertel |
Es ist ein Ort, an dem die einfacheren Menschen leben. Die Fahrer der Wassertaxis ("Mafia", schimpft meine reizende Bekannte Delfina, Venezianerin, die auf der Giudecca lebt), die Steuerer der kleinen Lastkähne, nein, ohne die geht hier gar nichts, alles wird von ihnen herangeschafft. Oder weggebracht. Die Leute, die dieses riesige Museum Venedig am laufen halten.
Und ja, das rote Gebäude: da haben die Leute ihre officina, die die Leuchttürme Venedigs im Dunkeln am Blinken halten.
Von der Marina des "Diporto Velico" Nach Norden, zur Actv-Werkstatt |
Mein Schiff Levje liegt hier in der Marina des Segelclubs in Sant' Elena, eingezwängt zwischen der gleichnamigen Bettelordens-Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die dem Stadtteil seinen Namen gab, dem Stadion des venezianischen Fußballclubs (aber viel ist da nicht los, Fußball in Venedig, wie soll das denn auch gehen?). Und eine große Actv-Werft ist hier. Dies ist also der Ort, wo Vaporetti und die großen Fähren (siehe das Bild oben) gewartet, betankt, repariert werden. Und wenn ich morgens von Levje mühsam auf den Steg klettere, weil die Flut, die "alta marea", mal wieder heftiger ausgefallen ist als gedacht, dann sehe ich die in einer Schlange stehenden gelben Vaporetto-Häuschen, die nur darauf warten, eine prominente Karriere vor Redentore oder Ca' Rezzonico zu beginnen.
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