Freitag, 29. April 2016






Weil das mit dem langsamen Reisen etwas ist, was gelernt und gekonnt und gelebt sein will, habe ich heute einige Gedanken darauf verschwendet, wie ich vom Flughafen Catania nun eigentlich an Siziliens Südküste komme, dorthin, wo mein Schiff LEVJE im Hafen von Marina di Ragusa liegt. Am schnellsten ginge das mit den etwas mehr als 100 Kilometern natürlich mit einem Leihwagen - da wäre ich ganz schnell, in eineinhalb Stunden, im Süden am Meer.

Option 2: 
Ich nehme den Bus. Der braucht drei Stunden - und für die letzten zehn Kilometer von Donnalucata bis nach Marina di Ragusa: Da müsste ich mir dann etwas ausdenken. Taxi? Trampen? Mit 56? Ob mich jemand mitnähme? Das Leben kann so spannend sein.

Option 3: 
Ich fahre mit dem Bus nach Siracusa. Und nehme von dort das Bimmelbähnchen, bis nach Scicli. Etwa fünf Stunden. Und von da weiter? Siehe Option 2.

Und weil "Fahren mit altmodischen Zügen" durch vergessene Landschaften eine meiner heimlichen und ungelebten Leidenschaften ist, neige ich eher zur fünfstündigen Reise. Stelle mir vor, wie das

Samstag, 9. April 2016

EINMAL MÜNCHEN-ANTALYA - heute live bei GEOBUCH München. Oder: Vom langsamen Reisen.


Reste des antiken Theaters im südtürkischen Myra:
Die Mienen der Schauspieler.

Es gibt vielfältige Gründe, warum wir reisen. Und warum wir hinterher darüber den Mund aufreißen über das, was wir erlebt haben, noch mehr. Egal, wie immer man reist, ob pauschal oder "all inclusive" oder "individual": Irgendetwas verändert sich. Der Alltag ist, zumindest am ersten Tag danach, ein anderer. Wir sehen unsere Welt danach mit anderen, weit aufgerissenen Augen - auch wenn der Effekt im Büro oder sonstiger Alltagsroutine nach einem Tag meist verschwunden ist. "Unsere" Welt hat uns dann wieder.
"Urloub": Im Deutsch des Mittelalters ist das Wort eng verwandt mit "sich Erlaubnis nehmen". Der Urlaub war ...


Auf Sizilien. Im späten Winter.





Und irgendwie hatte ich es wieder nicht hingekriegt. Hatte es einfach nicht gemacht. Hatte das, was wichtig ist, einfach aus den Augen verloren. Ich hatte mir vorgenommen: „Im Winter mindestens einmal pro Monat am Meer." Auf LEVJE, die jetzt im Süden Siziliens im Hafen von Marina di Ragusa liegt. Nicht weniger als eine Woche. Mindestens. 

Aber wie das Leben so läuft: Ein netter Winter in Oberbayern. Eine spannende Aufgabe in Berlin.  Und weg ist der gute Vorsatz... 

MEIN BOOT IST MEIN ZUHAUSE: Die SWR 2-Sendung jetzt als Podcast hören.




MEIN BOOT IST MEIN ZUHAUSE ist der Titel des bei millemari. kürzlich erschienenen Buches darüber, wie man seinen Wohnsitz in Deutschland auf ein Boot verlegt. Und mit welchen Tricks und Kniffen man sich das Wohnen und Leben auf einem Boot erleichtern kann.

Mal kritische, mal hintergründige Fragen stellte der Journalist Burkhard Müller-Ullrich vom SÜDWESTFUNK seinen drei Gästen, die er zu seiner Sendung KAJÜTE STATT KAMIN. WIE WOHNT MAN AUF DEM WASSER? eingeladen hatte. Jeder der drei Gäste hatte im vergangenen Jahr mindestens neun Monate auf seinem Boot verbracht, hatte - der eine mit mehr, der andere mit weniger Kompromisslosigkeit - seinen Traum vom Leben auf dem Wasser erfüllt. Nicht aus Not, nicht aus Verzweiflung. Denn jeder der drei Gäste ist steht mitten im Leben, geht einer geregelten Tätigkeit "an Land" nach. Das Boot also nicht als Sehnsuchtsort, sondern als bewusst gewählte Lebensform.

Wie die Diskussion lief, welche Aspekte beim Leben auf dem Boot zu beachten sind, können Sie jetzt selbst hören. Einfach reinklicken. Hier.

Und wer danach nicht glaubt, wie schön das Leben im Winter auf dem Boot sein kann, dem empfehle ich den einen oder anderen Post auf MARE PIU:



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Soeben bei millemari. erschienen:




Sehenswerte Bilder und Texte aus diesem Buch haben wir 
auf unserer millemari.-Bestellseite für Sie zusammengestellt. 
Klicken Sie rein.


... nicht vergessen: Wenn Ihnen dieser Post gefiel, klicken Sie bitte unten auf "Tolle Geschichte."

Der Segler im Winter: Mallorca.





Und? Wissen wir noch, wie das ist, jetzt im späten Winter am Meer? Könnten wir das einfach beschreiben, wie das zugeht am Himmel und aussieht und sich anfühlt, wenn die Sonne das Meer alleine zurücklässt? Hätten wir sie noch alle drauf, all die Farben, wie sie sich über den langen langen Sonnenuntergang dahinziehen? Wissen wir noch, wie das ist, wenn der Himmel im Abendlicht

Jetzt neu im Verlag von MARE PIU: Rollo Gebhards SEEFIEBER in vollständig überarbeiteter Neuausgabe.


















Zu den herausragenden Texten der deutschsprachigen Meeres-Reiseliteratur gehören zweifellos die Bücher von Rollo Gebhard. Dies hat weniger damit zu tun, dass sich Rollo Gebhard selbst als Schriftsteller begriffen hätte (Hat er nicht, wie uns seine Frau Angelika Gebhard bei einer unserer vielen Begegnungen verriet), sondern weil er Millionen Menschen mit seinen Reisegeschichten erreichte. Und bewegte. Er war ein bescheidener Chronist





























Im Nachhinein und Hinterher klingt alles wie erfunden. Und doch ist jedes Wort wahr: Mein Film entstand wahrscheinlich genau in dem Moment, in dem mich zum ersten Mal die Faszination des "Auf dem Meer unterwegs seins" voll erwischt hatte.

Es war 1998. Die Eltern meiner damaligen Freundin - Segler, Abenteuer-Urlauber alter Couleur mit drei Töchtern - hatten mich eingeladen. 1998 Segeln in

Der Segler im Winter: DIE FEINBÄCKEREI in Berlin.





Nein, am Meer liegt es nicht. Und Sterne hat es auch keine abbekommen im Gault Milliau. Es ist einfach nur eines von diesen Lokalen irgendwo in Berlin, in einer Seitenstraße, irgendwo in Schöneberg.

Ein Restaurant ist es im eigentlichen Sinn, wegen der langen Speisekarte hätte es die Bezeichnung allein schon verdient, aber dafür fehlt dann wieder der Hauch von Noblesse und Tütteltüh, der im Wort "Restaurant" nun mal