In Korfu Stadt, genau zu Füßen der alten venezianischen Festungsmauern, gibt es einen Yachthafen. Port Mandraki ist der Hafen des Segelclubs Korfu, und genau da hat es uns hinverschlagen. Wieder einmal war altes Gemäuer anziehender als eine moderne Sportboot-Marina. Es ist ein kleiner Hafen, nur durch ein Steinmäuerchen, das man unten sieht, vom Meer getrennt. Port Mandraki kann man nur durch die Festung betreten, und selbst Pat, der wieder und wieder in Korfu war, kannte den Weg durch die Festung nicht.
Aber der eigentliche Luxus besteht in ganz etwas anderem: In Korfu selbst gibt es keinen Strand. Die Stadtbewohner müssen, wenn sie schwimmen wollen, heraus aus der Stadt. Aber direkt neben Port Mandraki gibt es, eingezwängt zwischen zwei Bastionen, einen winzigen Strand. Den kennt kaum jemand. Man liegt unter Olivenbäumen im Gras und lauscht dem Lärm der Zikaden.
Ganz oben auf der Festung thront der Leuchtturm, oben im Bild links. Und der Blick vom Leuchtturm ist atemberaubend.
Aber Port Mandraki hat noch eine Besonderheit: Die Musikhochule der Insel Korfu ist genau über dem Yachthafen untergebracht. Den lieben langen Tag brahmst und mendelsohnt es vor sich hin. Vergebens lausche ich, ob nicht etwas dabei ist, was mir mehr liegt: Vivaldi oder Bach? Fehlanzeige. Rachmaninoff, Schostakowitsch, Britten? Ham wa nich. Mittwoch und Donnerstag Pianoklasse. Freitag Sopranausbildung. Montag der Tenor, naja, der ist wirklich nicht gut. Aber seien wir nachsichtig mit ihm. Und haben wir einfach noch etwas Geduld.
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