Montag, 7. Juli 2014

Das Meer und seine Bewohner: Die Wunderschnecke oder: Wie man sich vom Licht ernährt.


Diesen Beitrag hat mir Alex aus München geschickt. Er beschreibt darin die ungewöhnliche und vorbildliche Ernährungsmethode der Grünen Samtschnecke, die (hier im Video) im Mittelmeer zuhause ist. Die aber kaum jemand beachtet.
Die Mitglieder der Gattung Elysia haben die Idee der Energiewende im wahrsten Sinne des Wortes gefressen!
Wer noch nie etwas von Tieren dieser Gattung gehört hat: Es sind Schnecken, welche einige unserer Meere fast unbemerkt bewohnen. Dass diese kleinen Schneckchen schwer zu finden sind, liegt aber nicht nur an ihrer geringen Körpergröße (etwa 3 cm, kommt aber auf die unterschiedlich Art an), sondern auch daran, dass sie sehr gut getarnt sind. Sie sind grün, ja sogar genauso grün wie ihre Lieblings-Nahrung: Algen. 
Der Witz dabei ist: Sie sind nicht genauso gefärbt wie die Algen, sie sind die Algen!...? Was soll das heißen? Es handelt sich nicht um irgendeinen beliebigen Farbstoff, sondern um einen alten Bekannten: das Chlorophyll. Diese Schnecken haben es im Laufe der Evolution geschafft, die Chloroplasten der Algen aus ihrem Verdauungstrakt zu extrahieren und für sich arbeiten zu lassen. Soll heißen: Sie fressen sich voll mit Algen und leben dann für lange Zeit ausschließlich von den Produkten der Photosynthese ihrer "geklauten" Chloroplasten! Diese Zeit kann je nach Art einige Tage bis zu einem ganzen Jahr betragen! Die Chloroplasten überleben übrigens in ihrer "fremden Umgebung" nur, weil die Schnecke sich - aufgrund des ewigen Algenkonsums in den letzten tausend Jahren - einige Gene der Algen einverleibt hat. 
Diese Schnecken wissen wirklich wie man gemütlich über die Runden kommt. 


Für uns Menschen ist diese Art Ernährung leider (noch) keine Option, da wir die wertvollen Chloroplasten einfach verdauen...wie schade. Wie dem auch sei, diese Schnecken-Gattung ist ziemlich cool. Sie betreiben etwas Schwimm-/Kriechsport (hier im Video) jeden Tag und essen sich dabei am Sonnenlicht satt. Ein Vertreter kommt auch im Mittelmeer vor: Elysia viridis, die grüne Samtschnecke. Wobei ich nicht genau weiß was Elysia bedeutet, aber es kommt denke ich mal von Elysium (= Zustand des volkommenen Glücks). Viridis ist lat.für grün bzw. grünlich. Hier ist noch ein Bild mit Infos und ein Video:  http://www.zukunft-der-energie.de/energieinkuerze/energie_im_zoom/zelle_wunderschnecke.html




1 Kommentar:

  1. Nur noch von Licht und Liebe leben - das Paradies! Los! Nun finden wir die andere Schnecke. Du am Meer. Ich im Gras. Ein Hoch auf Alexander von ...!
    GvH Andal

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