Dienstag, 7. Juli 2015

Heute in Griechenland (2): Ankommen. Und Aufwachen.

Vor Wochen bin ich auf LEVJE von der Türkei über Marmaris, Rhodos nach Kreta gesegelt. Überrascht von den Ereignissen in Griechenland am Sonntag bin ich aus Deutschland gestern zurückgekehrt zu meinem Schiff LEVJE im Hafen von Agios Nikolaos, um von hier zu berichten.

                                                                             Weiterlesen bei: Heute in Griechenland, Teil 1. Hier.

Auf den ersten Blick ist alles wie immer. Anders als erwartet ist die Maschine von München nach Heraklion fast ausgebucht, im Flugzeug Lachen und Ausgelassenheit. Für die Menschen im Flieger: Endlich Ferien.


Auch in Heraklion ist bei der Ankunft alles wie immer. Der Flughafen am Meer: er brummt und summt in der Dunkelheit. Alle eineinhalb Minuten ein Triebswerkdonnern und Aufheulen von Start und Landung,  während draußen hundert Meter entfernt ein Frachter träge vorbeizieht, ein Ferienflieger löst den anderen ab, ein hektisches Kommen und Gehen zwischen Duty Free, rumpelnden Gepäckbändern, bepackten Menschen. Alles wie immer. Auch beim Autoverleiher. Von Heraklion nach Agios Nikolaos sind es eineinhalb Stunden, es ist fast halb zehn abends, als ich hier bin, also führt kein Weg um einen Mietwagen herum. Sie sind freundlich dort, und weil ich Leonidas, den Autoverleiher in Agios Nikolaos kenne, der alles für mich schon hier hinterlegt hat, läuft alles glatt. Zwei Männer nebenan, die sich mit kumpelhaften "Oixi" begrüßen. Supermärkte hell erleuchtet.

Von Heraklion rolle ich die Landstraße entlang. Vor meiner letzten Fahrt warnte mich Leonidas, der Autoverleiher: die Strecke sei mit Kameras gespickt, also brav mit 90 durch die Landschaft, und tatsächlich: alle paar Kilometer warnt mich ein Schild, dass jetzt gleich geblitzt wird. Also rumpelt mein klitzekleiner Kleinwagen friedlich durch die Nacht, je weiter ich durchs Dunkel von Heraklion nach Osten rolle, umso einsamer wird es, bis ich nur noch allein auf der gut ausgebauten Bundesstraße bin. Gelegentlich in den Bergen ein keuchender Lastwagen.



Es ist spät, als ich in Agios Nikolaos ankomme. Noch einen griechischen Salat essen im TO PAREAKI, in TRIPADVISOR's Agios Nikolaos-Tipps im Ranking weit oben. Aber fast leer. Es ist schon spät, ein paar englische Urlauber ziehen vorbei, das TO PAREAKI liegt an der Hafenpromenade auf dem Weg zu großen Hotels, trotzdem ist für eine Juli Nacht wenig los. Ein englisches Pärchen, Teenager, "erstes Mal Reisen". Zwei ältere Engländer. Eine deutsche Familie. Alles. Nur in einer danebenliegenden Bar im Musikgedröhn fröhliches Lärmen von Hotelgästen. 
Die Marina liegt verlassen und still. Kinder auf Skateboards. Ein paar Jugendliche die auf einem Holzsteg diskutieren.



Am Morgen wache ich auf von den Fallböen, die von den Bergen im Nordwesten herunterdreschen.  Alles wie immer. LEVJE neigt sich leicht zur Seite, ein Schwingen, ein Brummen von den Stagen, ein Heulen der Wanten von den Nachbarliegern. 
Ich werde mich jetzt aufmachen. Und während die EU-Spitzen heute ausschließlich über Griechenland reden und die Krise und darüber, wie ein Ausweg gefunden werden kann, werde ich heute herumstreifen. Und versuchen, mit den Menschen zu sprechen.

Heute Abend mehr.



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