Sonntag, 26. Februar 2023

Kroatien im Februar: Und plötzlich war das Meer weg!














In den vergangenen Tagen berichteten mehrere kroatische Küstenzeitungen über stark fallende Pegelstände in kroatischen Buchten und Häfen. Üblicherweise unter Wasser liegende Flächen waren begehbar, Boote lagen in Marinas plötzlich auf dem Trockenen. Das Phänomen war an der gesamten Küste zwischen Istrien und Dubrovnik zu beobachten. 

Was war die Ursache? Erdbeben? Ein Seebeben in der Adria? Tsunamis? Durch Trockenperioden ausgelöster Wassermangel? 

Nichts davon. Die über Tage ungewöhnlich niedrigen Wasserstände sind die Folge globaler Luftströmungen. Sie verändern die Gezeiten und lassen Flut, aber auch Ebbe extremer ausfallen. Laut der Zeitung Vecernij List weisen Meteorologen darauf hin, dass Gezeiten immer dann extrem ausfallen, wenn der Luftdruck sehr hoch ist. Und der lag an der kroatischen Küste über mehrere Tage über 1030 Hektopascal. Besonders häufig kann man das Phänomen im Januar und Februar beobachten. Und manche ältere Leser erinnern daran, das Phänomen des sich zurückziehenden Meeres häufiger erlebt zu haben. Wie lange zuvor in ihrer Kindheit nutzen sie auch diesmal die starke Ebbe, um ihre Körbe zu packen und Meeresschnecken zum Kochen zu sammeln.

Noch beeindruckender ist das Phänomen, wenn starke Luftdruckschwankungen zu kurzzeitiger Ebbe und nachfolgender heftiger Flut führen. Sogenannte Meteotsunamis kennt man an der kroatischen Küste zur Genüge, aber auch in den engen Buchten auf Menorca und Mallorca, wo sie "Rissaga" heißen und es eigene Warn-Apps dafür gibt. Ich schrieb bereits in einem früheren Artikel auf marepiu darüber.

Mehr über die kroatische Küste zwischen Istrien und Dubrovnik? Steht im REVIER KOMPASS KROATIEN, Band NORD und SÜD:

https://millemari.de/shop-kategorie/buecher/   



Kostenloses Preis-Update für alle Käufer der aktuellen Ausgabe des REVIER KOMPASS KROATIEN pünktlich zum Saisonstart 20. April 2023 auf www.millemari.de

Übrigens: Wir sind Aussteller auf der AUSTRIA BOAT SHOW 2023 in Tulln. 
                 Vom 1.-5. März 2023 in Halle 10, Stand 1028.




Echte Lesermeinungen:

"Nicht nur die genialen Wimmelbilder, die auf einen Blick einen hervorragenden Überblick über alles Wissenswerte geben, auch die vielen auf den Punkt gebrachten Informationen halfen uns bei der Törnplanung und gaben uns täglich wertvolle Orientierung."


"Vielen Dank für die beiden Revier Kompasse.

Und für die vielen angenehmen Stunden mit Ihren Büchern.

Ihre Art zu Beschreiben mag ich sehr und macht Lust auf Meer, und mehr!"


"Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch."


"Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst."



Sonntag, 19. Februar 2023

Die Orcas - im ZDF. In der YACHT. Und letzte Woche live vor Gibraltar.


Geschenk zum Valentinstag: Ein Orca samt Begleiter schwimmt vergangene Woche
mit dem eben abgerissenen  Ruder einer Yacht davon.

Frank Schätzings Bestseller kommt ab Donnerstag, 23.2. mit den ersten drei Teilen in die ZDF-Mediathek und wird am 6. März im TV gezeigt. In dem aufwändigen Acht-Teiler, nach ZDF-Angaben die teuerste Produktion, spielen die Schwertwale wie schon in der Romanvorlage eine prominente und verheerende Rolle.

Während also die Spannung steigt, was das ZDF aus dem 2004 erschienenen Öko-Besteller gemacht hat und Frank Schätzing dem Sender mitteilt, dass es im Film "mehr pilchert als schwärmt", ist mein umfangreicher Artikel über die Orcas in der aktuellen YACHT 5 erschienen. Ich freue mich riesig über das Interesse der YACHT an meinem neuen Orca-Buch und die Einladung, eine Übersicht über die Ereignisse, mögliche Ursachen und Abwehrmaßnahmen zu verfassen - jetzt downloadbar in Heft 5 auf yacht.de.

Auch die Übersetzung der englischen Ausgabe unseres Buches ist fertig und wird spätestens Anfang März in Großbritannien und USA online gehen. Viele Briten, aber auch Polen und Portugiesen sind Erzähler und Augenzeugen in meinem Buch, es wird Zeit, dass sie ihren Bericht gedruckt in Händen halten.

Und was treiben die Orcas jetzt im Februar, während all das passiert? Im vergangenen Jahr wurden laut Quellen mindestens 250 Interaktionen mit Booten gezählt. Die offizielle Zahl dürfte weit höher liegen. Halten sie Winterpause zwischen Dezember und Februar wie in den vergangenen  Jahren? Mitnichten. Allein im Februar wurden in und um die Straße von Gibraltar weitere Interaktionen mit Yachten gemeldet, deren die Ruderblätter beschädigt wurden. In einem Video sieht man, wie zwei Orcas am Valentinstag vor Tanger mit dem zuvor abgerissenen Ruder eines französischen Skippers davonschwimmen. Oder am vergangenen Donnerstag, als fünf Orcas vor Gibraltar in einer halbstündigen Interaktion Rumpf, Kiel und Ruder einer Yacht bedrängten und das Ruder letztlich zerstörten. Die Liste lässt sich fortsetzen. 

Auch wenn der Meeresbiologe Renaud de Stephanis den Verdacht äußert, dass aktuell nur zwei Orcas dabei sind, Yachtruder zu demolieren, ist eine echte Winterpause der Orcas nicht in Sicht. Zumindest nicht in der Straße von Gibraltar.

Ob meine im Buch und im YACHT-Artikel wiederholte Prognose haltbar ist, dass die Zahl beschädigter Yachten in 2023 weiter steigen wird? Es sieht ganz danach aus.

Mehr Informationen über die Hintergründe gibt es im Buch, das auch als eBook und bei millemari. als Hörbuch erhältlich ist. Oder in einem meiner Online-Vorträge unten.


Nächste kostenlose Veranstaltungstermine
über Ursachen, Vorgehen der Orcas, mögliche Abwehrmaßnahmen:

 Live-Online-Vortrag Dienstag, 28. Februar 2023 19.30 Uhr
in Zusammenarbeit mit SEA-HELP: www.sea-help.eu

Live-Vortrag AUSTRIA BOAT SHOW TULLN
am Samstag, 4. März und Sonntag 5. März 2023  jeweils 11.00 Uhr

Live-Online-Diskussion TRANS-OCEAN e.V.
am Donnerstag, 9. März 2023  19.00 Uhr

Sonntag, 12. Februar 2023

Menschen am Meer: Ärztin auf einer einsamen kroatischen Insel.

Mit Unterstützung aus Kroatien werde ich in den kommenden Woche Geschichten 
von kroatischen Inseln und der Küste sammeln und auf Mare Piu erzählen. 
Heute: Warum eine junge kroatische Ärztin lieber auf die Insel als ins Ausland geht.

Es ist noch nicht lange her, das war der Westen der Insel Lastovo ein Marine-Stützpunkt und das Betreten der Insel nur für Inselbewohner erlaubt. Heute ist das Areal ein Naturpark, und die abgelegene Insel findet langsam Anschluss. Dort spielt unsere heutige Geschichte.

Ema Milovic ist 24. Schon während ihres Medizinstudiums war ihr größter Wunsch, als Ärztin auf eine kroatische Insel zu gehen. "Ich wollte dort arbeiten, wo man auf sich selbst gestellt ist", berichtet die blonde Medizinerin mit dem Schalk in den Augen der kroatischen Zeitung Dubrovacki Vjesnik. "Manche in meinem Alter hätten vielleicht das Gefühl, sie würden etwas verpassen an einem so einsamen Ort. Aber Einkaufen ist eh online, und aufs Ausgehen kann ich verzichten."

Lastovo ist eine kleine Insel, zu der 46 weitere Inseln weit draußen vor Korcula gehören. Es gibt einen Fähranleger. Einen Hauptort, in dem die meisten Inselbewohner leben und sich vier Konoben teilen. Und im Westen einen Naturpark auf einem alten Marinegelände mit geschützten Buchten, in dem im Sommer die Yachties ankern und an Bojen liegen.














Doch von den Yachties weiß die junge Ärztin noch wenig. Sie hat ihren Dienst auf der abgelegenen Insel erst vor wenigen Wochen im Januar angetreten. Nur eines hat sie auf ihrer Insel schon erfahren: Dass es eine Regel gibt auf Lastovo, dass an Tagen mit schweren Stürmen keine schweren Unfälle passieren. "Ich weiß nicht, ob es Glückssache ist oder ob die Leute dann vorsichtig sind, aber bislang war das wirklich so!"

Und warum geht sie nicht ins Ausland, wohin so viele ihrer jungen Kollegen gleich nach der Ausbildung in Kroatien wegen der schlechten Bedingungen flohen? Sie habe es nicht eilig, für ein niedriges Praktikantengehalt mit wenig beneidenswerten Arbeitsbedingungen nach dem 24-Stunden-Dienst noch in der Ambulanz zu arbeiten. Sie unterstützt lieber eine Initiative junger kroatischer Ärztinnen und Ärzte, die sich für bessere Bedingungen im medizinischen Dienst und für die Reform der Facharztausbildung einsetzen.

Was sie am meisten vermisst auf ihrer Insel? "Wenn ich nur einen Kollegen hier hätte", erzählt Ema. "Es würde mir am meisten bedeuten und den Inselbewohnern auch, denn im Moment bin ich 7 Tage hier zu 100% in der Hausarztpraxis. Wenigstens einmal in der Woche 24 Stunden ohne das Handy - das wäre was!"

Vielleicht ist ja unter meinen Leserinnen und Lesern jemand, der Lust hat auf Lastovo? Interessierte leite ich gerne weiter.

Mehr über die Insel Lastovo? Steht im REVIER KOMPASS KROATIEN, Band SÜD:

https://millemari.de/shop-kategorie/buecher/   



Kostenloses Preis-Update für alle Käufer der aktuellen Ausgabe des REVIER KOMPASS KROATIEN pünktlich zum Saisonstart 20. April 2023 auf www.millemari.de


Echte Lesermeinungen:

"Nicht nur die genialen Wimmelbilder, die auf einen Blick einen hervorragenden Überblick über alles Wissenswerte geben, auch die vielen auf den Punkt gebrachten Informationen halfen uns bei der Törnplanung und gaben uns täglich wertvolle Orientierung."


"Vielen Dank für die beiden Revier Kompasse.

Und für die vielen angenehmen Stunden mit Ihren Büchern.

Ihre Art zu Beschreiben mag ich sehr und macht Lust auf Meer, und mehr!"


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Sonntag, 5. Februar 2023

Erste Marinas in Kroatien erhöhen die Transitpreise - Norden hui, Süden pfui?

Eines der meistbesuchten Ziele im Süden Kroatiens: Der Krka-Nationalpark. Im Foto die ACI-Marina Skradin,
Ausgangspunkt für den Besuch des Krka-Nationalparks. Wie entwickeln sich die Preise? 
Abbildung aus: REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD

Wie teuer wird der Segelsommer in Kroatien? Bereits in 2022 erhöhten die Marinas die Transitpreise - also den Preis pro Nacht um 9%. Geht es jetzt weiter nach oben? Treiben Inflation und Euro-Einführung die Preise? Hier ein erster Ausblick auf die Marinas zwischen Umag, dem nördlichsten Hafen und Dubrovnik im Süden.


Kroatien hat auf den Euro umgestellt. Hat das Auswirkungen?

Die Umstellung auf den Euro wird für Bootsurlauber vieles vereinfachen. Aber manches verteuern. Denn:

Nach der Umstellung auf den Euro sind in Kroatien dieselben Phänomene zu beobachten wie bei der Einführung vor vielen Jahren in Deutschland und anderen Ländern. Hersteller und Handel nutzen die Umstellung auf den ungewohnten Euro, um vor allem bei einheimischen Konsumenten höhere Preise durchzusetzen. Karlheinz Beständig, Autor des bekannten Buches 888 Häfen & Buchten, beobachtet: "Lebensmittelkäufer im kroatischen Norden wundern sich, warum beim namhaften deutschen Discounter in Slowenien die Euro-Preise viel niedriger sind als beim gleichen Discounter in Kroatien. Viele fahren zum Lebensmitteleinkauf deshalb über die Grenze nach Slowenien. An der kroatisch-ungarischen Grenze kommt es zur entgegengesetzten Bewegung. Ungarn fahren wegen der hohen Inflation im eigenen Land derzeit häufig nach Kroatien, um Lebensmittel einzukaufen." 

Prognose für den Segelsommer 2023: 

Nicht auszuschließen, dass die Preise für Lebensmittel und Gastronomie vor allem an der kroatischen Küste im Sommer höher als in den Vorjahren sein werden.


Preisentwicklung bei Tagesliegeplätzen in Marinas. Alles harmlos?

Viele kroatische Marinas haben bereits jetzt ihre Preise veröffentlicht, die 22 ACI-Marinas folgen erst zum 1. April. Bei den Tagesliegeplätzen sehen die Preissteigerung auf den allerersten Blick moderat aus. Um die 10% liegen die neuen Preise höher - das ist erstaunlich. Im Norden in Istrien steigen die Tagesliegeplätze nur um 5%, im Süden im Schnitt meist um 10%. 

Das überrascht. Es sind eher bescheidene Erhöhungen angesichts einer Inflationsrate von nahe 13% (Quelle: https://ycharts.com/indicators/croatia_inflation_rate) und einer Umsatzsteuer von unverändert 25% (Deutschland 19%; Österreich 20%).

Kann man also Entwarnung für die Marinapreise geben? Nein. Die Prozentwerte geben nur Durchschnittspreise an. Man sollte sich besonders in Mittel- und Süddalmatien ab der Linie Zadar vor dem Festmachen gründlich informieren, wo man festmacht: 

• Eine vielbesuchte Marina, beliebter Ausgangspunkt zu den Kornaten, führt plötzlich Nebensaison- und Hochsaison-Preise ein. Der Tagesliegeplatz vom 1.7.-31.8.23 für 40 Fuß-Schiffe kostet statt günstigen 70€ nun 105€. Für die Charterklasse 50 Fuß steigt er gleich um 40% auf 140€.

• Ein namhafter Marinabetreiber in Dalmatien (und Dubrovnik) erhöht zwar seine Tagesliegeplätze nur um 10%. Dafür aber die Preise seiner beiden Bojenfelder um 48% - von 40€ auf 60€, und das für jede Schiffslänge bis 13m. 

• Beim gleichen Betreiber werden für den Punkt "Müll entsorgen, Wasser bunkern bis 300l" 40€ fällig. Das ist ein vergleichsweise günstiges Angebot, denn manche Marinas erheben für einen kurzen Aufenthalt 60% des Tagesliegeplatzpreises.

• Eine der größeren Charter-Marinas vor Trogir erhöht ihre Tagesliegeplätze um 10%. Zusätzlich müssen noch hinzugerechnet werden 10 € "für Ökologie/Nachhaltigkeit, Strom, Wasser". Für ein 40 Fuß- Schiff werden dort ¿¿¿¿ fällig.

Prognose für den Segelsommer 2023: Preiserhöhungen werden vielerorts "versteckt".


Fazit:

Die kroatischen Inseln sind schön wie eh und je. Und ich werde ganz sicher diesen Sommer dort segeln. Was die Preise angeht, gibt es zwei mögliche Strategien: 

• Entweder man schaut nicht so genau aufs Kleingeld. Und lässt sich den Urlaub nicht durch unschöne Erfahrungen verleiden. 
• Oder man liest vorher nach, wo man sich bettet:

https://millemari.de/shop-kategorie/buecher/   



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