Sonntag, 30. Juni 2024

Gewitter - wie man ihren Weg und ihre Ausmaße lange vorher beurteilen kann.

Eine Gewitterfront über Zentralfrankreich am Samstag Morgen. Bereits um 06:00Uhr  früh ist dank Spezialseiten wie www.blitzortung.org erkennbar, dass die Gewitterfront in ihrem Ausmaß auf einer Breite München - Koblenz daherkommen wird. Gewitter vorhersagen können fast alle Wetterberichte. Das reale Ausmaß und die exakte Zugrichtung 12 Stunden vorher bespricht kaum ein Wetterbericht. Beides aber braucht man auf See vor allem.

Bereits vergangene Woche sagten Wetterberichte für das Wochenende starke Gewitter voraus. Insofern ist niemand über die Front überrascht, die sich gestern Abend über Deutschland nach Nordosten bewegte. Was aber kaum ein Wetterbericht präzise formuliert, sind zwei Dinge: Das "Wie groß?" und "Welchen Weg wird es nehmen?" 

Die Größe einer Unwetterfront ist wichtig. Sie lässt Rückschlüsse zu - auf die Dauer, vor allem aber auf dessen Intensität und Heftigkeit. Bei der Grafik der realen Front war bereits um 6:00 Uhr morgens und ca. 15 Stunden vor dem Ereignis klar: "Da kommt ein dickes Ding daher. Es wird diesmal vor allem die nördliche Hälfte Deutschlands betreffen."

...
... und dieselbe Gewitterfront 24 h später nach dem Durchzug.





















Noch wichtiger als am Land ist es für Skipper auf See, nicht nur über die Prognose "Gewitter" informiert zu sein, sondern so früh wie möglich dessen reales Ausmaß und seine exakte  Zugrichtung bestimmen zu können. Nur so kann ein Skipper realistisch seine Chance nutzen, dem Gewitter zu entgehen. Oder vor einem "dicken Ding" wie gestern Abend rechtzeitig einen Liegeplatz zu organisieren, um es im sicheren Hafen abzuwettern.

Wie man das zuverlässig macht? Das ist keine Rocket-Science. Am kommenden Donnerstag, 4. Juli um 19:30 Uhr stelle ich eine bewährte Methode vor. In meinem Online-Seminar GEWITTER FRÜHZEITIG ERKENNEN. 

Und wer sich vor dem Törnstart in den kommenden Wochen noch mal ANKER-KNOW-HOW INTENSIV in Erinnerung rufen will: Dienstag, 2. Juli, 19:30 Uhr. 









































Montag, 24. Juni 2024

Daumenregeln fürs Seewetter in Kroatien? Alles Blödsinn!?

Gewitterwolken über dem Kap Savudria - ein Bild, das im Sommer über den kroatischen Küste fast alltäglich ist. Was bedeuten sie? Können einfache Daumenregeln bei der Früherkennung und beim richtigen Umgang mit Gewitter helfen?


Wer kennt sie nicht, die alte Daumenregel, nach der man bei Aufzug eines Gewitters an Land Schutz suchen soll. Und wo nicht:

"Buche? Suche!
Eiche? Weiche!"

Auch wenn man bei Gewitter statt unter Bäumen sicherer in geschlossenen Räumen oder im Auto ist: Wissenschaftlich erwiesen ist, dass Blitze in Eichen häufiger einschlagen als in Buchen. 

Gibt es solche Regeln auch für das Wetter auf See? Und für Kroatien?

Daumenregeln: Das sind von der Psychologie anerkannte Abkürzungen, die unser Gehirn nutzt, wenn schnelle Entscheidungen gefragt sind. Eine häufig gedachte Daumenregel auf See besagt: "Hier ankern schon 10 Leute, also muss diese Bucht sicher sein!" Sie spiegelt unsere Abneigung, alleine in einer leeren Bucht den Anker fallen zu lassen. Gruppen signalisieren uns Sicherheit, was in Bezug auf jederzeit greifbare Hilfe sicher richtig ist. Doch jeder erfahrene Skipper weiß, dass gerade im Unwetter vor allem von den Nachbarn in der Bucht erhebliche Gefahr ausgeht.

Sind Daumenregeln also Blödsinn? Nein. Sie sind tatsächlich kleine Helferlein für unser Gehirn, die ihm Richtschnur für eine rasche Entscheidung geben. Aber Daumenregeln haben auch einen entscheidenden Nachteil: Sie stimmen meistens, aber eben nicht immer - siehe die Sache mit den Vielen in der Bucht bei Gewitter.

Und wie lauten die wichtigsten Daumenregeln fürs Seewetter?

Es gibt sie auch zuhauf über das Seewetter. Frischt der Wind auf, gilt immer noch: 

"Reffen, wenn man zum ersten Mal dran denkt." 

Aber wie steht es mit folgender Gewitterregel auf See:

"Kommt der Regen vor dem Wind,
Skipper, birg die Segel geschwind!
Kommt der Wind vor Regen,
Skipper kann sich schlafen legen!"

Richtig? Oder falsch?
Blödsinn? Oder nicht?

Und was besagt die folgende Gewitterregel:

"Sind die Wolken höher als breit:
Schau rundrum! Und sei bereit!"

Richtig oder falsch?

Woher die beiden letzten Daumenregeln stammen und warum sie tatsächlich bei Gewitter 100% richtig sind: Das stelle ich in meinen beiden Online-Seminaren am Dienstag und Donnerstag vor. Da gibts auch weitere Daumenregeln zur rechtzeitigen Erkennnung von Wetterphänomenen. Und einige Hinweise zur Früherkennung der Bora mit bloßem Auge - und, ja, auch im Internet auf speziellen Webseiten.

Merke: 
"Wer Daumenregeln kennt genug,
sich leichter mit dem Wetter tut."
;-)





  







Sonntag, 9. Juni 2024

Insel Vis. Wo liegt man da am besten?






Ein Geheimtipp ist die Insel Vis (gesprochen: [Wie:ß]) längst nicht mehr. Lange Jahre war Vis militärisches Sperrgebiet. Eine Insel ganz weit draußen als verbotenes Terrain. Doch das ist lange vorbei.

Heute ist Vis von Trogir und Split aus eines der begehrtesten Törnziele. Eigentlich gibt es da Liegeplätze genug, möchte man meinen. Allein die Inselhauptstadt Vis - siehe unser Wimmelbild - 

... und zum Satellitenbild oben die entsprechende Drohnenaufnahme der Inselhauptstadt Vis mit ihren Liegeplätzen.
Die Aufnahme stammt aus dem  REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD ©millemari. Er enthält auch alle BUCHTENFINDER Seiten.

bietet insgesamt über 120 Liegeplätze: Davon über 50 in seinen drei Bojenfeldern und über 70 an den beiden Stadtkais im Südosten und  im Südwesten der Hafenbucht, Ankerbuchten nicht mitgerechnet. Die Kosten für einen Liegeplatz unterscheiden sich erheblich. Die Boje kostet ca. 3,50 €/m Schiffslänge, ein Platz am Stadtkai ist mit ca. 8 €/m mehr als doppelt so teuer, siehe BUCHTENFINDER-Seite.

Trotzdem reicht die hohe Zahl an Liegeplätzen nicht aus. Stadtkai und Bojen sind in der Saison schon um die Mittagszeit belegt. Das früher in der Hafenbucht erlaubte Ankern ist mittlerweile in der ganzen Bucht verboten. Doch es gibt abseits auch weniger frequentierte Ankerplätze vor der Stadt und vor der Einfahrt. Unser BUCHTENFINDER-Foto ganz oben zeigt alle Liegeplätze und Bojenfelder in und um die Inselhauptstadt Vis. Mit allen Preisen, umgerechnet auf das blitzschnell vergleichbare "€/m Schiffslänge"-Format. Damit entfällt die lästige Sucherei und Rechnerei, und man kann schneller buchen oder reservieren.

BUCHTENFINDER und REVIERKOMPASS gibts in Deutschland bei millemari.de, bei amazon.de, in Österreich bei FREYTAG & BERNDT.


  

Und wer sich auf seinen Törn nach Vis in der kommenden Woche live mit mir einstimmen möchte und Fragen stellen möchte: