Dies ist die Geschichte keines ganz normalen Törns: Der Jungfernfahrt von Marc Naumann's Organisation SEGELREBELLEN, die mit jungen, an Krebs erkrankten Erwachsenen hinaus aufs Meer geht und die Mare Più auf dieser Fahrt begleitet. Lesen Sie Marc's Geschichte hier. Marc blogt über diese Reise zeitgleich auf seinem Blog.
Was für ein Zauber doch über jedem Aufbruch liegt.
Es ist dunkel draußen und still, morgens gegen drei, als Marc und ich im Olympischen Dorf aufwachen. Und ebenso still und leise unseren Tee kochen. In der Dunkelheit das Haus verlassen, über und über bepackt mit: Seesäcken, Rucksäcken, Kartons mit Schwimmwesten, sperrigen Seestiefeln. Für die Crew. Die Amseln lärmen. Der Fernsehturm strahlt uns grün an in der warmen Märznacht. Es ist ein Zauber, der über dem Aufbruch liegt, dem Hinausgehen, dem Ablegen, dem Lossegeln.
In den letzten Tage galten die Gedanken dem Wetter. Der Golf de Lion: wie wird das wohl, Mitte März, in der Zeit der Frühjahrsstürme? Selten habe ich ein Revier beobachtet, in dem sich zwei, drei Tage vorher die Bedingungen änderten, die Vorhersagen so rasch drehten. Eine Seite hat es mir bei meinen Beobachtungen vor allem angetan: das ist windyty.com. Man zoomt sich in das gewünschte Fahrtgebiet hinein. Und kann dann in einem Wetterfilme beobachten, wie sich der Wind in dem Revier - in unserem Fall zwischen Marseille und Mallorca - entwickeln wird. Grün steht für 5 Beaufort, Orange für 6 Beaufort, Rot für 7 Beaufort, Violett für 8 Beaufort, Dunkelblau für "Nur noch gruselig".
Klickt man auf die Animation links unten, wird klar: wie sich das Wetter über die nächsten Tage entwickeln wird. Zoomt man sich in größere Maßstäbe, wird verständlich, dass das kleine Windfeld, in dem wir uns jetzt gerade bewegen, Teil eines gewaltigen Ganzen ist. Der Mistral, der aus dem Binnenland hinausbläst aufs Meer, weht dort vergleichsweise schwach gegenüber dem, wie er sich weit draußen auf dem Meer, genau zwischen Balearen und Sardinien, zu seiner schieren gewaltigen Größe aufbaut. Verständlich wird die Geschichte einer 12-Meter-Yacht aus dem Buch SCHWERWETTERSEGELN, die genau dort im August 1980 in arge Bedrängnis geriet. Verständlich wird, was für gewaltige Energien die Tiefdruckgebiete zwischen Islandt und Grönland aufbauen: in windyty.com sind es riesige blaue Flächen. Was heiß, dass es dort über riesige Räume beständig in Orkanstärken stürmt.
Wir begreifen, dass wir in diesen großräumigen Bewegungen nicht nur als Segler, sondern auch als Stadtbewohner kleinste Teile in wahrhaft riesigen Bewegungen und Wirbeln sind: nichts anderes als eine Handvoll aufgewirbelter Blätter in gewaltigem Herbststurm. Allerkleinste Teilchen in einem riesigen Gebilde. Wie Mark und ich, die wir in unseren schwarzen Kleinwägen hintereinander durch die menschenleere Stadt brausen: um die anderen Segler aufzulesen, die mit uns kommen: auf einen ungewöhnlichen Törn.
Special Thanks to DRIVE NOW. Das Carsharing-Unternehmen stellte den SEGELREBELLEN kostenlos zwei BMW MINI für den nächtlichen Transport der Mitsegler zum Airport zur Verfügung.
Weiterlesen bei: Marc Naumann und die SEGELREBELLEN. Hier.
Weiterlesen bei: Das Buchprojekt STURMSEGELN. Hier.
... und weil diese Reise KEIN GANZ NORMALER TÖRN ist: bitte ich die Leser von MARE PIU, unsere beiden Posts möglichst an viele andere Interessierte weiterzuleiten.
Um Marc und seine Idee zu unterstützen.
Danke.
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